Schon gewusst, dass etwa 89% aller gegebenen Hausaufgaben im letzten Drittel der Unterrichtsstunde verteilt werden? Davon knapp 50% in den letzten fünf Minuten. (Kohler, B., Die Vergabe von Hausaufgaben im Unterricht: Erste
Daten zu einer vernachlässigten Schlüsselsituation in: Empirische Pädagogik 2015). Angesichts der oftmals noch hohen Relevanz im schulischen Alltag, lohnt es sich die Frage zu stellen, wann man und zu welchem Zweck Hausaufgaben aufgegeben werden. Gerade in Phasen, in denen die Schüler:innen zuhause lernen, ist die Art der Hausaufgabe von noch größerer Bedeutung.
Flipped classroom bietet hier eine eine großartige Option, denn Hausaufgaben werden nicht an das Ende der Unterrichtsstunde verlagert, sondern bewusst, in Vorbereitung auf die kommende Stunde “vorverlegt“. Das ermöglicht nicht nur die inhaltliche Auseinandersetzung mit der gewünschten Thematik, sondern eine gezielte Vorbereitung der Schüler:innen auf die kommende Unterrichtssequenz. So gibt es die Möglichkeit mit gezielten Arbeitsaufträgen, den eigenen Unterricht zeitlich so zu entlasten, dass die traditionelle Erklärphase (der Lehrervortrag) ausgelagert wird und die Schüler:innen zuhause in eigener Geschwindigkeit die Aufgabe vorbereiten. Mit Hilfe des MS Teams Assignment kann man so Links zu Erklärvideos, eigenen Texten, Buchseiten, interaktive Materialien etc. zur Verfügung stellen. Damit bleibt mehr Zeit, um in der aktiven Unterrichtszeit differenziert und individualisiert auf die Belange der Schüler:innen einzugehen und deren Lernprozesse zu unterstützen. Hilfreich ist oft, den Schüler:innen eine Zeit anzugeben, wie lange sie für die Vorbereitung einplanen sollten und hin und wieder abzufragen wie lange sie tatsächlich benötigen.
Wie kann eine Unterrichtsstunde aussehen, die als flipped classroom geplant wurde? Link